Die wahren Finanzprobleme des Gesundheitswesens

Im Januar 2006 haben Ärzte bundesweit gegen den maximalen deutschen Bürokratiewahn im Gesundheitwesen protestiert und demonstriert.
Auslöser war die Drohung der Politiker, Ärzte für die Verordnungen von Medikamenten haftbar zu machen (Malusregelung).
Die - inzwischen in ein Gesetz gepresste - unethische Vorgabe, Ärzte nur dann nicht zu bestrafen, wenn sie ihren Patienten "nichts" mehr verordnen, hat das Fass zum Überlaufen gebracht.
Ärzte werden wegen vorgegebener Budgetierung nur 2 von 3 Monaten im Quartal überhaupt bezahlt. Das Honorar wird generell aufgrund der Vergütung in Punkten statt in Euro um 20% gegenüber der Vorgaben gemindert Trotz allgemeiner Kostensteigerung haben wir uns uns das lange Zeit gefallen lassen. Aber auch unser Personal will bezahlt werden - wohlgemerkt nicht in Punkten! Auch unser Vermieter und die Stadtwerke. Das heisst, jede Praxis hat unvermeidbare Betriebskosten.
Unser Gesundheitssystem krankt daran, dass den Krankenkassen wegen der "Wende", der maximalen Arbeitslosigkeit und Bevölkerungsstruktur die Einnahmen weggeblieben sind und weiter wegbleiben werden.
Trotz der 2maligen Wahl-Versprechungen der vorigen rot-grünen Regierung haben wir die höchste Arbeitslosenzahl und die höchste Staatsverschuldung.
Da nützt es nichts, dass wir auf der Ausgabenseite seit 1992 bis 2003 nur 1,2 % zugelegt haben (s. Statistik unten).
Da nützt es auch nichts, dass man die Ärzte 40 € Praxisgebühr im Jahr von den Kranken abkassieren lässt (was uns ein vielfaches dieses Betrages kostet) und die Praxen dadurch bürokratisch an der ärztlichen Tätigkeit hindert!
Da nützt es auch nichts, wenn Ulla Schmid die privaten Krankenversicherungen abschaffen will - diese Patienten kämen ja als Leistungsempfänger zusätzlich in die gesetzliche Krankenversicherung.




Ulla Schmidt, Ex-Sozialministerin "viel Feind-viel Ehr?"

Politiker?

Wir Ärzte haben den Eindruck, dass manche Politiker es mit Sachverstand und Wahrheitsliebe in der Gesundheitspolitik schwer haben.
Herr Prof. Lauterbach spricht von einer "fachärztlichen Doppelversorgung" in Deutschland.
Lesen Sie hier was der DFV (Deutscher Facharzt Verband) dazu meint: --> hier [125 KB]

Fachärzte an Kliniken brechen unter der Last der Arbeit zusammen und streiken weil sie 60 Stunden und mehr bei schlechter Bezahlung nicht mehr arbeiten können und wollen!
Die europäische Arbeitszeitverordnung lässt schon die bisherigen illegalen Arbeitszeiten der Klinikärzte nicht mehr zu! Hier wird gegen Gesetze verstossen!

Jetzt sollen genau diese Ärzte die ambulante fachärztliche Versorgung auch noch zusätzlich übernehmen???
Kann man einem "Professor" wirklich zutrauen so etwas selbst zu glauben?
Wenn "nein" scheint mit dem Wahrheitgehalt seiner Aussagen wohl etwas nicht so ganz zu stimmen.
Lesen Sie mehr über den Herrn "Professor" in "Das System des Karl Lauterbach" in der Zeitschrift Durchblick auf Pdf Seite 18 und 19 --> hier [1.176 KB]



Gesundheitskosten in der Zukunft

Im Jahr 2003 liegt Deutschland nach IGES, OECD 2006 mit den Kosten für ambulante ärztliche Leistungen pro Kopf im internationalen Vergleich an viertletzter Stelle vor Kanada, Korea, und Polen und hinter Frankreich.
Das wird sich durch ausufernde Bürokratie wie der "Gesundheitskarte" (die so keiner von uns braucht) von unseren Politikern mit gleichzeitigem Qualitätsverlust der Versorgung leicht ändern lassen!





Hartz IV: 184 Millionen weniger in der GKV

Pressemitteilungen der KBV:
184 Millionen Euro weniger für ambulante Versorgung

Berlin, 27. Februar 2006 – Die Auswirkungen der Hartz-IV-Gesetzgebung treffen auch die ambulante Versorgung. Die Kassenärztliche Bundesvereinigung (KBV) geht davon aus, dass jährlich rund 184 Millionen Euro verloren gehen. Diese Gelder stehen nicht mehr für die Versorgung der Patienten zur Verfügung. Die aus Sicht der KBV ohnehin knappen Budgets der Ärzte werden weiter gekürzt. „Diese Berechnung ist noch zurückhaltend”, erklärte dazu KBV-Sprecher Roland Stahl heute in Berlin.
Besonders betroffen sind die neuen Bundesländer. So verliert Sachsen jährlich 27 Millionen Euro. Das entspricht fast drei Prozent der Budgetsumme für die ambulante Versorgung. In Thüringen liegt der Verlust ebenfalls bei drei Prozent (16,3 Millionen Euro), in Sachsen-Anhalt bei 3,3 Prozent (18,3 Millionen Euro). Auch die alten Bundesländer sind betroffen. So verliert beispielsweise Niedersachsen jährlich rund 18,4 Millionen Euro durch Hartz IV (rund ein Prozent der Budgetsumme). Die KBV nennt die Entwicklung besorgniserregend. Der Harzt-IV-Effekt verschärfe die Probleme noch und trage damit zum Ärztemangel bei.
Für jeden gesetzlich Versicherten zahlen die gesetzlichen Krankenkassen so genannte Kopfpauschalen an die Kassenärztlichen Vereinigungen, die das Geld als Honorare an die Ärzte weitergeben. Durch Hartz IV sind viele Betroffene aus der Arbeitslosenversicherung herausgefallen und deshalb auch nicht mehr als Mitglied einer gesetzlichen Krankenkasse versichert. Nur für Mitglieder aber zahlen die Krankenkassen Pauschalen zur Finanzierung der ambulanten Versorgung, nicht für kostenlos mitversicherte Familienmitglieder.



Qualität kostet!

In fast jeder Publikation der Gesundheitspolitiker liest man über gewollte Verbesserung der "Qualität in der Medizin". Meist schlägt sich diese Forderung in Bergen von Papier nieder.
Auch wenn "Geiz geil" ist, weiss doch jede Hausfrau, dass Qualität auch etwas kosten muss.
Ein Architekt sagte uns einmal: "billig ist teurer als gut" will heissen: einmal richtig gemacht ist billiger als 3x "Pfusch!"
Das gilt auch für das Gesundheitssystem! Aktuell haben wir ein 2 Klassen-System, da gesetzliche Versicherte nur "ausreichend" und "wirtschaftlich" zu behandeln sind.
Beispiel --> pathologische Myopie
Die Folgen von Leistungsverminderung in der gesetzlichen Krankenversicherung werden uns noch teuer zu stehen kommen. Beispiel --> Glaukomvorsorge.

Zur Zeit ( 10/07 ) sind die Krankenversicherungskosten auf höchstem Niveau, ohne dass sich dieses auf der Leistungsseite ebenso wiederspiegeln würde.
Sind Sie noch in der richtigen (gesetzlichen?) Krankenkasse? Haben Sie einen Vergleich der Beitragssätze einmal angestellt? Haben Sie Sich über mögliche Zusatzversicherungen informiert? --> mehr dazu gibt's hier





Wussten Sie schon....?

...dass ambulante Behandlung nur 15,7% kostet? und dass mindestens ein Drittel dieser Summe nämlich 5,5 % bei den Kassen allein für Verwaltung draufgeht?



im Jahr 2002 wurden von den 142,6 Mrd € Ausgaben im Gesundheitssystem 134,2 Mrd für Leistungen bezahlt. --> zum Tortendiagramm [42 KB] der KBV  
Die Krankenhäuser erhielten 46% des Geldes, 3x soviel wie die ambulant tätigen Ärzte mit 15.7% - soviel wie für Medikamente mit 15.6% ausgegeben wurde.   Zunahme der Gesundheitskosten von 1992-2003 lt. Statistisches Bundesamt nominal   und als Anteil am Bruttoinlandsprodukt. Von Kostenexplosion im Gesundheitswesen keine Rede! Der Anstieg beträgt nur 1,2%!!! Wegen vielschichtiger Verluste auf der Einnahmenseite haben wir ein Problem: "Einnahmenimplosion"!  
Die ambulant tätigen Ärzte wurden seit 2004 erneut um ca. 10% in ihren Einnahmen beschnitten   wie soll die vielgepriesene Qualität durch Investitionen hier noch geleistet werden?   Eine durchschnittliche Quartalsbehandlung beim Augenarzt kostet die GKV ca. 24€! .......was hat Ihr Friseur das letzte mal gekostet? Wenn Sie von diesem Betrag die Betriebskosten mit mind 50% abziehen bleibendem Augenarzt 12€ nach Abzug der Steuern noch 6 € - wenn Sie dann 3 mal im Quartal in der Praxis waren erhält der Arzt pro Besuch ganze 2 € !! 


wer soll bei dieser Alterspyramide künftig zahlen?

schon heute sind mehr als die Hälfte über 50 Jahre ...und jenseits von 50 verbraucht der Mensch erst richtig Geld in der Krankenversicherung!



Krankenkassen-Überschuss in der Kasse

Der Südkurier Konstanz berichtet in seiner Ausgabe 200 vom 30.August 2005:
"Nach den hohen Überschüssen des vergangenen Jahres haben die Krankenkassen auch im ersten Halbjahr fast einen Milliardenüberschuss erwirtschaftet.
Nach Informationen der "Süddeutschen Zeitung" liegt das Plus bei 993 Millionen € wie sich aus den vorläufigen Angaben der Kassenverbände ergibt."

Der Südkurier Konstanz am 11.12.2005:
Laut Privatkassen wird Gesundheitskarte viel teurer als erwartet
Laut Privatkassen wird Gesundheitskarte viel teurer als erwartet
Berlin (dpa) - Die elektronische Gesundheitskarte wird nach Einschätzung der privaten Krankenkassen viel teurer als erwartet. Statt der vom Gesundheitsministerium veranschlagten 1,4 Milliarden Euro sei eher mit 4 Milliarden zu rechnen, sagte Verbandschef Klaus Dietz dem «Focus». Alle Kassen müssten die Kosten in ihre Prämie und Beiträge einrechnen. Im Ministerium hieß es, man könne die genannte Größenordnung «nicht nachvollziehen». Die Karte soll die Daten von Versicherten, Ärzten, Apotheken, Kassen und Krankenhäusern vernetzen.





Milliardenüberschuss der Krankenkassen??

Der Südkurier Konstanz berichtet am 08.12.2005:
Beitrag kaum zu halten
Trotz Überschuss: Krankenkassen denken über Erhöhung nach.
Die Zeit sinkender Kassenbeiträge scheint schon wieder vorbei: Wegen schwächelnder Einnahmen und gestiegener Ausgaben für Medikamente und Krankenhausbehandlung denken einige Krankenkassen über eine Anhebung der Beitragssätze zum Jahreswechsel nach.Berlin VON STEFAN VETTER

Berlin - Eigentlich sollte das Bundeskabinett gestern über ein Arzneimittel-Sparpaket zur Entlastung der Krankenkassen beraten. Doch die Vorlage aus dem Hause von Gesundheitsministerin Ulla Schmidt (SPD) liegt erst einmal auf Eis, weil sich die Unionsfraktion überrumpelt fühlte. "Der Entwurf war nicht mit uns abgestimmt", kritisierte der zuständige Fraktionsvize, Wolfgang Zöller (CSU) gegenüber unserer Zeitung. Da klang es wie ein böses Omen, dass just am gleichen Tag ein Pressebericht über spürbare Beitragssteigerungen bei der AOK die Runde machte.

Demnach würden mindestens fünf Ortskrankenkassen zum Januar 2006 ihre Sätze um bis zu 0,5 Prozent anheben. Betroffen sind unter anderem die AOK in Berlin, Hessen und im Saarland. Ein Sprecher des AOK-Bundesverbandes sagte: "Es gibt noch keine Beschlüsse. Über interne Planungen geben wir grundsätzlich keine Auskunft." Ein entschiedener Widerspruch klingt jedenfalls anders.

Unter dem Strich wären etwa 2,6 Millionen AOK-Mitglieder betroffen. Zwar erwarten die Ortskrankenkassen bis zum Jahresende einen durchschnittlichen Überschuss von etwa 500 Millionen Euro. Doch mit dem Geld müssten auch die Schulden abgebaut werden. Bereits im Oktober hatten die Spitzenverbände der gesetzlichen Krankenkassen auf die Gefahr von Beitragssteigerungen aufmerksam gemacht und dafür insbesondere die galoppierenden Arzneimittelkosten ins Feld geführt. Sie liegen aktuell um 20 Prozent höher als im Vorjahreszeitraum. Experten zu Folge könnten es am Ende etwa 13 Prozent plus sein. Sie bestätigten, dass die Finanzlage der gesetzlichen Kassen "ziemlich angespannt" ist.

Umso mehr sind die Kassen daran interessiert, dass die in der Koalitionsvereinbarung fixierten Sparmaßnahmen rasch Gestalt annehmen. "Im Augenblick ist die Geschäftsgrundlage beim Beitragssatz unsicher", sagte der Sprecher der Betriebskrankenkassen (BKK), Florian Lanz, unserer Zeitung. Er wollte nicht ausschließen, dass es auch bei einzelnen BKK zu Beitragserhöhungen kommt. Allerdings seien auch wieder Senkungen denkbar, wenn die politischen Maßnahmen tatsächlich das angekündigte Sparvolumen von zwei Milliarden Euro erbringen, sagte Lanz. "Die Chancen für stabile Beiträge würden dadurch deutlich steigen".

Um den entsprechenden Gesetzentwurf von Ulla Schmidt wird derweil hart gerungen. Gestern trafen sich die Gesundheitspolitiker von Union und SPD zu einer internen Besprechung. Die C-Parteien stören sich auch am Inhalt. So möchte die Ministerin die Preise für Medikamente für drei und nicht wie ursprünglich geplant für zwei Jahre einfrieren. Das geht Unionsmann Wolfgang Zöller zu weit. Der Pharmastandort Deutschland dürfe nicht in Gefahr geraten. Vor diesem Hintergrund sperrt man sich auch dagegen, dass die Pillenbranche die für 2007 geplante Anhebung der Mehrwertsteuer nicht weitergibt. "Das wäre wie ein Zwangrabatt", kritisierte Zöller. Einigkeit herrscht dagegen, die Produzenten von Nachahmer-Präparaten (Generika) zur Preissenkungen zu verpflichten. Unstrittig ist auch die Einführung eines Straf-Systems für Ärzte, die zu viele Medikamente verschreiben. Dem Mediziner würde dann das Honorar gekürzt. Bei der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV) war der Plan auf Ablehnung gestoßen.



Presseberichte zu Arzneikosten

Zeitungen berichten zu Arzneikosten
im Juli 2005:

Ein absehbarer Kostenschub im Gesundheitssektor kommt für Insider wenig überraschend. Jeder wusste, dass sich der Traum einer dauerhaften Beitragssenkung von Gesundheitsministerin Ulla Schmidt früher oder später in Luft auflösen muss. Daran konnte auch der Etikettenschwindel "Praxisgebühr" mit dem die Beitragsstatistik geschönt wird und der Zugang zum Kostenfaktor Arzt gebremst wird, nichts ändern.
Ärgerlich ist für unsere rot-grüne Bundesregierung, dass die Zeitbombe „Arzneimittelkosten“ ausgerechnet kurz vor der vorgezogenen Bundestagswahl explodiert.
Drohgebärden gegenüber den Ärzten - die wieder einmal an allem Schuld sein sollen - ändern nichts daran, dass die halbherzige Gesundheitsreform aus dem Jahr 2003 zwar zahlreiche Belastungen für Patienten und Ärzte, aber keine Beitragsentlastung geschaffen hat. ( z.B.:auf der Homepage der AOK Baden Württemberg 14,0 % Beitragssatz Juli 2005)
Jede der "Reformen" hat aber die Bürokratie weiter anwachsen lassen, die wir mit mind. 5,5% unserer Beiträge bezahlen.






Spartricks privater Krankenversicherungen (PKV)

In den letzten Monaten haben einige wenige private Krankenversicherungen eine neue Sparmethode herausgefunden:

Sie vergüten, mit der unzutreffenden Angabe gewisse GOÄ Leistungen schlössen sich gegenseitig aus, nur einen Teil der Arztrechnungen.
Zum Einen sind diese Behauptungen völlig aus der Luft gegriffen und lassen sich mit dem alten Regelwerk der GOÄ von 1996 nirgends belegen, zum Anderen wird der Arzt ungerechtfertigt als unseriös dargestellt, da er ja "falsch" abgerechnet habe.

Allen diesen Kürzungen ist gemeinsam, dass es sich um so kleine Beträge handelt, dass entweder der Patient wegen des Schreibaufwandes mit Achselzucken auf die Erstattung verzichtet oder der Arzt wegen der fast nicht mehr zu beherrschenden Bürokratie auf sein Honorar. Die Bearbeitungskosten einer solchen Reklamation überschreiten den strittigen Betrag bei Weitem.
Hier wird die "Schmerzgrenze" ausgelotet!
In der Summe kommt dagegen für die Versicherer eine ganze Menge zusammen.





Ärzte wollen nicht Sündenbock sein

Der Vize-Vorstandsvorsitzende der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV), Ulrich Weigeldt, protestiert gegen Versuche, "die Praxisärzte zum Sündenbock der drastisch steigenden Arzneimittelausgabenzu machen".
Nach Angaben der Apotheker sind die Arzneimittelausgaben im ersten Halbjahr um 20,1 Prozent auf 11,1 Milliarden Euro gestiegen.
Die Krankenkassen rechnen die Kostensteigerung im Gesundheitssystem bis Ende 2005 auf vier Milliarden Euro hoch.
Weigeldt sagt dazu:
"die Ärzte verordnen Medikamente nicht ohne Sinn und Verstand. Zu rund zwei Drittel sind die Kostensteigerungen auf politische Effekte wie die Absenkung des Herstellerrabatts von 16 auf 6 Prozent im Jahr 2005 zurückzuführen.
Auf Preissteigerungen und Rabatte haben die Ärzte überhaupt keinen Einfluss.
Außerdem: 2004 war ein Ausreisserjahr - nicht nur bei den Rabatten. Wegen der neuen Praxisgebühr gab es 2003 auch Vorzieheffekte.
Die Kassen sind trotz massiver Einsparungen im Jahr 2004 nicht bereit , die Beiträge zu senken und damit politische Erwartungen zu erfüllen. Der Streit um steigende Arzneikosten soll nur den willkommenen Vorwand liefern, dies auch in Zukunft nicht zu tun. Das ist allzu durchsichtig.
Das Verschreibungsniveau liegt unter dem des Jahres 2003.
Wenn über Nacht zwischen 31. Dezember 2004 und dem 1. Januar 2005 die Ausgaben wegen des Verschreibungsverhaltens der Ärzte explodiert wären, müssten alle Ärzte in Deutschland auch über Nacht der kollektiven Unvernunft verfallen sein. Das zeigt doch, wie sich der Rabattwegfall von zehn Prozent auswirkt. Hinzu kommt, dass immer mehr Menschen von Zuzahlungen befreit werden. Diese Kosten haben die Ärzte auch nicht zu verantworten. Es ist daher unseriös, die Kostenexplosion allein den Ärzten anzulasten."




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